Taubheitsgefühl in den Füßen beim Laufen

Viele Läufer kennen das: Die ersten Kilometer fühlen sich gut an, doch plötzlich scheinen die Zehen zu verschwinden. Das Gefühl in den Füßen wird dumpf, manchmal kribbelt es, manchmal ist es einfach nur taub. Für manche ist es ein kurzes Phänomen, für andere ein wiederkehrendes Problem, das den Spaß am Laufen mindert. Die Ursachen sind vielfältig – und oft einfacher zu beheben, als man denkt.

Taubheitsgefühl in den Füßen beim Laufen
Wenn das Taubheitsgefühl beim Laufen in den Füßen anhält, solltest du nach der Ursache fahnden.

Wenn der Schuh drückt

Am häufigsten steckt schlicht und einfach Druck dahinter. Zu enge Schuhe, ein schmaler Vorfußbereich oder fest gezurrte Schnürungen können Nerven abklemmen und so das Taubheitsgefühl hervorrufen. Während des Laufens dehnen sich die Füße leicht aus – wer mit zu knappen Modellen startet, hat am Ende des Trainings schnell das Nachsehen. Deshalb lohnt es sich, Laufschuhe mindestens eine halbe Nummer größer zu wählen und bei der Schnürung bewusst auf Lockerheit zu achten. Alternativen wie elastische Schnürsenkel oder spezielle Schnürtechniken verteilen den Druck gleichmäßiger und verhindern punktuelle Engstellen.

Socken, Kompression und kleine Details

Nicht nur der Schuh selbst, auch die Wahl der Socken spielt eine Rolle. Zu dicke oder schlecht sitzende Modelle können ebenso einschränken wie zu enge Kompressionsstrümpfe. Am besten eignen sich dünne, nahtarme Socken, die nicht verrutschen und trotzdem genug Bewegungsfreiheit lassen. Gerade auf langen Läufen zahlt sich das aus.

Lauftechnik, Belastung und Ernährung – es gibt viele Gründe für Taubheitsgefühle in den Füßen

Die Art, wie wir laufen, beeinflusst die Druckverteilung im Fuß. Ein übermäßiger Fersenaufsatz oder zu lange Schritte verlagern die Belastung und können den Nervendruck erhöhen. Wer seine Schrittfrequenz leicht steigert und den Aufsatz mehr unter den Körperschwerpunkt verlegt, entlastet die Strukturen im Fuß. Gleichzeitig sollte das Trainingspensum behutsam gesteigert werden: Wer zu schnell zu viel läuft, riskiert nicht nur Taubheitsgefühle, sondern auch Überlastungsprobleme.

Auch der Körper selbst kann die Ursache sein. Bei Hitze, hoher Belastung oder falscher Flüssigkeitszufuhr können die Füße anschwellen. Das verändert den Sitz im Schuh und verstärkt den Druck auf Nerven und Blutgefäße. Deshalb ist es wichtig, nicht nur genug zu trinken, sondern auch auf den Elektrolythaushalt zu achten – besonders bei langen Läufen.

Anatomische und medizinische Gründe für taube Füße

In manchen Fällen stecken anatomische oder neurologische Ursachen dahinter. Ein Morton-Neurom, also eine Verdickung eines Nervs zwischen den Zehen, führt typischerweise zu Taubheitsgefühlen im Vorfuß. Das Tarsal-Tunnel-Syndrom, bei dem ein Nerv am Innenknöchel eingeengt wird, kann ebenfalls belastungsabhängig auftreten. Auch Probleme im Rücken, wie eine Nervenwurzelreizung, sind möglich. Solche Ursachen sollte man sportmedizinisch abklären lassen – vor allem, wenn die Symptome nicht nur beim Laufen, sondern auch in Ruhe auftreten.

Was Läufer gegen das Taubheitsgefühl tun können

Das Wichtigste ist, die Ursache Schritt für Schritt einzugrenzen. Ein erster Test: Laufe ein Stück mit lockerer Schnürung oder anderen Socken und achte darauf, ob sich das Gefühl verändert. Wer neue Schuhe kauft, sollte sie nachmittags anprobieren – dann sind die Füße leicht angeschwollen und der Sitz entspricht eher der Belastung im Training. Auch kleine Technikänderungen, wie kürzere Schritte oder ein gleichmäßigerer Aufsatz, können schon viel bewirken. Bei längeren Läufen lohnt es sich, regelmäßig auf den Flüssigkeitshaushalt zu achten und übermäßige Schwellung zu vermeiden. Bleiben die Beschwerden bestehen oder verschlimmern sie sich, ist eine sportmedizinische Abklärung sinnvoll. So stellst du sicher, dass du nicht nur schmerzfrei, sondern auch mit vollem Gefühl in den Füßen trainierst.

Fazit

Taube Füße beim Laufen sind kein seltenes Phänomen. In vielen Fällen steckt eine banale Ursache dahinter, die sich mit etwas Aufmerksamkeit leicht beheben lässt – etwa durch passenderes Schuhwerk, angepasste Schnürung oder eine feinere Technik. Hält das Problem jedoch an oder tritt es auch außerhalb des Sports auf, ist ein Blick in die sportmedizinische Praxis der beste nächste Schritt. So bleibt das Laufgefühl leicht – und nicht schwer wie Blei.

Komm gesund ins Ziel!

Image Credits: AdobeStock, New Africa

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