Verklebte Faszien lösen

Faszien sind mehr als nur muskuläres Bindegewebe. Sie spielen eine entscheidende Rolle für unsere Beweglichkeit, das Wohlbefinden und die allgemeine Gesundheit. Doch was passiert, wenn unsere Faszien verkleben? Und wie können wir verklebte Faszien lösen? In diesem Beitrag geben wir dir wertvolle Einblicke in die Welt der Faszien und effektive Methoden, um sie gesund und elastisch zu halten.

Was sind Faszien?

Verklebte Faszien lösen
Faszienrollen sind eine Möglichkeit, um das verklebte Gewebe zu lösen.

Faszien sind ein muskuläres Bindegewebe, das unseren gesamten Körper durchzieht – ohne Anfang und Ende. Sie sind elastisch, dehnbar, gleichzeitig stabilisierend und unglaublich reißfest. Faszien bestehen aus Wasser und Proteinen wie Elastin und Kollagen, deren Verhältnis sich je nach Körperregion und Funktion unterscheidet. Faszien sind zudem unser größtes Sinnesorgan und enthalten sechsmal mehr Nervenenden als unsere Muskulatur. Diese Nervenenden sind für unsere Körper- und Bewegungswahrnehmung verantwortlich.

Verklebte Faszien – Ursachen und Auswirkungen

Bewegungsmangel, Überlastung, Fehlbelastung oder monotone Bewegungen führen häufig zu einer „Verklebung“ der Faszien, auch als „Verfilzung“ bezeichnet. Wenn das Gewebe nicht regelmäßig genutzt und bewegt wird, verliert es seine Elastizität und Geschmeidigkeit. Verklebte Faszien können Schmerzen verursachen, die Beweglichkeit einschränken und das Verletzungsrisiko erhöhen.

Symptome verklebter Faszien sind:

  • Unbeweglichkeit
  • Unspezifische Schmerzen, z. B. im Rücken
  • Erhöhte Verletzungsanfälligkeit
  • Gefühl von Steifheit im Körper
Trainerin Anke Stefaniak
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Anke Stefaniak, Sportwissenschaftlerin und MyGoal Training Gründerin

Verklebte Faszien lösen – Wie hilft Faszientraining?

Faszientraining ist der Schlüssel, um verklebte Faszien zu lösen. Durch gezielte Bewegungen und Übungen wird der Wasseraustausch im Gewebe gefördert und die verklebten Strukturen geglättet, geordnet und entwirrt. Das Ergebnis: mehr Beweglichkeit, weniger Schmerzen und eine verbesserte Leistungsfähigkeit im Alltag und Sport.

Ziele des Faszientrainings:

  • Wasseraustausch im Gewebe fördern
  • Verklebte Strukturen entwirren und glätten
  • Beweglichkeit verbessern
  • Elastizität und Gleitfähigkeit der Faszien wiederherstellen

Faszientraining: So geht’s!

Wie oft sollte man Faszientraining machen?

Um verklebte Faszien zu lösen, sollte Faszientraining regelmäßig durchgeführt werden. Ein bis drei Mal pro Woche ist optimal, um spürbare Fortschritte zu erzielen. Zusätzlich ist es wichtig, im Alltag auf Körperwahrnehmung und achtsame Bewegungen zu achten.

Übungen für gesunde und elastische Faszien

  1. Körperwahrnehmung trainieren: Übungen wie der Tandemstand oder das Stehen auf einem Bein fördern die sensomotorische Wahrnehmung.
  2. Elastisches Rückfedern und Schwingen: Bewegungen wie das Pendeln der Arme oder das Federn der Beine unterstützen die fasziale Geschmeidigkeit.
  3. Fasziales Dehnen: Übungen wie der Katzen-Stretch dehnen die Faszien auf eine lange und sanfte Art und Weise.
  4. Selbstmassage mit Rollen und Bällen: Die Faszienrolle ist ein effektives Hilfsmittel, um Verklebungen gezielt zu lösen.

Selbstmassage: Verklebte Faszien lösen mit der Rolle

Die Faszienrolle ist ideal, um Verklebungen gezielt zu behandeln. Rolle in eine Richtung mit Druck und ohne Druck zurück, ähnlich wie bei einem Schwamm, der ausgepresst wird. Achte darauf, der Rolle Zeit zu geben, um tief ins Gewebe zu wirken – besonders an den Stellen, die sich verhärtet oder schmerzhaft anfühlen.

Tipps für die Selbstmassage:

  • Nutze die Faszienrolle im Stehen an der Wand, um den Druck zu regulieren.
  • Wenn du auf dem Boden arbeitest, lege eine dicke Decke unter, um den Druck zu verringern.
  • Lass die Rolle wirken: Finde schmerzhafte Punkte und lass die Muskeln „schmelzen“.

Tipps zum Faszientraining ohne Rolle findest du hier.

Wann solltest du auf Faszientraining verzichten?

Es gibt einige Kontraindikationen, bei denen du auf Faszientraining verzichten solltest, insbesondere bei akuten Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen. Bei bestimmten Erkrankungen, wie Osteoporose oder Rheuma, sowie nach Gelenkersatz oder Tumorerkrankungen, sollte Faszientraining nur nach Absprache mit einem Arzt oder Therapeuten durchgeführt werden.

Mit regelmäßigem Faszientraining kannst du verklebte Faszien lösen, deine Beweglichkeit verbessern und Schmerzen vorbeugen. Integriere diese einfachen Übungen in deinen Alltag und spüre die positive Wirkung auf deinen Körper!

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