Der Triathlet und zweifache Olympiateilnehmer Maik Petzold gehört zu meinen persönlichen Vorbildern. Neben seinen sportlichen Leistungen gefällt mir, dass sich Maik trotz eines harten Trainings- und Wettkampfpensums für Triathlonvereine und Nachwuchsarbeit engagiert. Auf diesem Wege habe ich ihn bereits 2009 persönlich kennengelernt, als er als frisch gebackener Bronzegewinner der Triathlon-WM nach Hause in die Lausitz kam.
Wir leben nicht wie die Mönche
Auf einem öffentlichen Forum in Hoyerswerda haben wir uns über die Faszination das Profitraining unterhalten.
Wo trainierst du, Maik?
Ich trainiere größtenteils am Olympiastützpunkt in Saarbrücken, weil dort der Bundestrainer und Stützpunkttrainer sind. Ich versuche aber auch so oft es geht, in die Heimat zu kommen und dann in Bautzen und dem Lausitzer Umland mit Kollegen zu trainieren und das eine oder andere Rennen auch mitzunehmen.
Mit welchem Ziel trainierst du?
Bis zu den olympischen Spielen in London 2012 möchte ich auf alle Fälle dabei sein, mich auf alle Fälle diesmal qualifizieren, nachdem ich Peking 2008 wegen eines Reifenschadens im entscheidenden Qualifikationsrennen nur knapp verpasst hatte. Olympia ist ganz klar das Ziel.
Die Weltspitze im Triathlon ist immer enger geworden. Wo liegen deine Chancen als nun schon durchaus älterer Triathlet?
Ja, ich habe den Vorteil, dass ich nun schon 10 Jahre älter bin und mit entsprechenden Erfahrungswerten kann man auch mal die jungen Athleten taktisch schlagen.
Was ist das besondere am Training auf der olympischen Distanz?
Im Unterschied zum Ironman müssen wir sehr hohe Intensitäten trainieren. Die Anzahl der Trainingsstunden ist dafür ähnlich, es pendelt im Profibereich zwischen 25 und 30 Stunden Wochenpensum.
Was kommt da in einer Woche an Kilometern zusammen?
Im Wochendurchschnitt sind es 22 1/2 Kilometer Schwimmen oft aber auch 25 oder sogar 30 km im wasser. Dazu kommen im Schnitt 265 km auf dem Fahrrad und 81 km Laufen. Das hab ich jetzt 41 Wochen dieses Jahr (2009) durchgezogen und wurde dafür auch belohnt mit dem 3. Platz bei der Triathlon Weltmeisterschaft.Dazu kommt dann aber noch Athletiktrainining. Das ist bei uns auch sehr wichtig. Wir gehen in den Kraftraum, wir machen Kraftzirkel, Rückengymnastik, also rundum beschäftigt.
Wie sieht deine Ernährung als Profi-Triathlet aus?
Wir leben nicht wie die Mönche, aber man muss sich schon an gewisse Regeln halten. Süßigkeiten und sehr zuckerhaltige Sachen sind in gewissen Phasen tabu. Ich achte auf vitaminreiche Kost, hochwertiges Eiweiß und Kohlenhydrate um entsprechend leistungsfähig zu sein.
Welche anderen Sportarten stehen zwischendurch mal an?
Ich gehe gerne mal Klettern in der sächsischen Schweiz oder im Winter in der Kletterhalle. Alternativsportarten sind Mountainbike, Skifahren auch viel Inline-Skaten. Ich vertrete die Ansicht, dass man vor allem im Winter viel semispezifisch trainieren sollte. Das ist einfach gut für den Körper.
Warum sollten mehr Menschen Triathlon machen?
Triathlon ist allgemein ein sehr guter Sport. Man muss den ganzen Körper mit einsetzen. Das Schwimmen ist sehr gut für den Rücken. Das Radfahren kräftigt die Beine, Laufen den ganzen Körper, selbst wenn jemand nur jeden zweiten Tag trainiert. Wer erst einmal einen kompletten Triathlon absolviert hat, der ist sicher auf Dauer begeistert von dieser Sportart.
Vielen Dank, viel Erfolg und: Komm gesund ins Ziel!
Links
- Webseite von Maik Petzold
- Webseite Bundesleistungsstützpunkt Triathlon Saarbrücken
- Triathlon Trainingsplan