Für Olaf aus Murnau am Staffelsee hat "Doppelstock" gleich mehrere Bedeutungen. Es ist eine Technik beim Skilanglauf und eine der Waffen, die bei der philippinischen Kampfkunst Kali zum Einsatz kommen. Über seine Sportarten und wie man als Langläufer Beherrschung behält, wenn der Winter komplett ausfällt, darüber haben wir mit ihm gesprochen.
Vom Kampf mit dem Wetter und Kampfsport zum Ausgleich
Hallo Olaf, schöne Grüße nach Murnau an den Staffelsee! Mit welchem Doppelstock hast du heute trainiert?
Heute gab es die langen Stöcke, die zum Skaten. Aber leider nur zum Skirollern.
Anke hat mich mit Ihren technischen Übungen immer wieder sehr gefordert
Auf Kali kommen wir gleich noch zu sprechen, denn das kannten wir vor dir noch gar nicht. Wie magst du die Berge in deiner Heimatregion am liebsten? Mit oder ohne Schnee?
Am liebsten alles zu seiner Zeit. Im Sommer trocken, im Winter mit viel Schnee. Was ich gar nicht leiden kann ist dieses „Schmuddel Wetter“, also 3 Grad plus und Regen oder Schneematsch.
Der erste Skilangläufer den MyGoal betreuen darf und dann fällt im Winter 2015/16 nahezu kein Schnee in den Alpen. Hast du mitgezählt, wie oft wir den Plan wegen des Wetters ändern mussten?
Nein, das habe ich irgendwann genervt aufgegeben. Danke aber für die Alternativ-Einheiten! Dadurch musste ich mir selber nichts einfallen lassen.
Was hat dir das Training gebracht?
Es gab dann doch noch einen Wettkampf. Dort war ich diesmal bei vergleichbaren Bedingungen, mit weniger Training schneller. Als Berufspendler ist es eine tolle Sache, wenn neben dem Training mehr Zeit für andere Dinge übrig bleibt.
Wir mussten uns vor allem in die technischen Anforderungen des Skilanglaufs erst hineindenken. Wie gut ist das deiner Trainerin gelungen?
Sehr gut, Anke hat mich mit Ihren technischen Übungen immer wieder sehr gefordert. Der Inside Joke war: „Gehe heute wieder Strickmuster laufen“. Die haben auch viel gebracht. Als etwas Besonderes habe ich auch die Alternativ Einheiten empfunden, die bereits mit eingeplant waren. Bei dem Preis/Leistungsverhältnis gibt es das nirgend wo anders, soviel ich weiß.
Was war die schwerste Einheit für dich?
Eine der ersten auf dem Rennrad. Ich war nach zwei Stunden so fertig - musste mich erst mal hinlegen.
Am Ende wurde dein Saisonhöhepunkt, ein Skilanglauf über 21 Kilometer auch noch abgesagt. Wie sehr hat dich das geärgert?
Ziemlich, eine Woche war die „Luft „raus“, Anke hat mich noch mal motiviert und wir haben weiter, wie schon erwähnt, trainiert bis zum nächsten Wettkampf. Beim Langlauf wird es wohl sowas die nächsten Jahre öfter geben.
Wirft man da als Kali-Kämpfer schon mal ein Messer Richtung Fernseher, wenn der Wetterbericht läuft?
Lach…………!!!
Natürlich nicht, obwohl die Versuchung ist schon groß, aber Selbstkontrolle ist ein wichtiger Teil der Kampfkunst. Insbesondere, wenn es um Waffen geht.
Was ist das Besondere an Kali und warum machst du ausgerechnet diesen Kampfsport?
Habe in der Richtung schon viel gemacht und gesehen, faszinierend ist für mich im Pekiti Tirsia Kali das Prinzip mit der offenen Hand zu schlagen, und die Austauschbarkeit aller Techniken. Was wir mit Stöcken und Messern machen, wird mit kleinen Adaptionen auch im Empty Hand Bereich eingesetzt. Dadurch wird es bei einer Stress Situation sehr viel einfacher zu Handeln.
Was zeichnet einen Kali-Kämpfer aus?
Der Glauben an das Leben, Gesundheit und Erfolg. Respekt gegenüber Anderen, welche die gleichen Werte vertreten. Fällt mir so als erstes ein.
Deine Partnerin trainiert auch mit. Übt ihr ab und zu mit Küchenmessern oder entscheidet über den Abwasch mit einer kurzen Runde Kali?
Das bleibt geheim, LOL! Wäre möglich, aber so sind wir wirklich nicht drauf.
So selten wie wir dachten, ist Kali gar nicht. Wie viele Kämpfer seid ihr im Raum München? Seid ihr alle beim Sondereinsatzkommando oder als Stuntman beim Film oder welche Berufe habt ihr?
Bei Lehrer Roland Roppelt sind es glaube ich so um die 60 Leute. Es gibt schon ein paar Polizisten, aber sonst alles ganz normale Leute. PTK kann jeder leicht erlernen. Ich denke sogar, da ist eure Leistung beim Triathlon schwieriger zu erbringen. Das ist aber auch die Grundlage, einer funktionalen Selbstverteidigung. Ist halt nicht wie im Film und Fernsehen.
Wie gut verträgt sich ein MyGoal-Trainingsplan mit dem regelmäßigen Training für Kali?
Es ist immer etwas schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Durch unsere Telefongespräche (Anke und ich) konnte ich aber alles gut vereinbaren. Und die Trainingseinheiten vertragen sich schon sehr gut. Da können beide Welten davon profitieren, hier mehr Ausdauer, dort mehr Schnellkraft und Koordination.
Du fährst außerdem Mountainbike und Rennrad, läufst in Schuhen und auf Rollen, gern auch mal Querfeldein. Was macht dir am meisten Spaß?
Am liebsten doch mit dem MTB die Berge hoch, der Flow beim Langlaufen(Skating) ist aber nicht zu unterschätzen. Ist halt eine Ganzkörper-Sportart. Da schließt sich der Kreis zur Kampfkunst.
Wir drücken dann schon mal die Daumen für etwas mehr Schnee in den kommenden Wintern und ganz liebe Grüße auch an Chrissy, deine Freundin, der wir per Geschenkgutschein im Ausdauertraining helfen durften.
Ok, hoffen wir das beste!! Ja, mache gerne solche“ anstrengenden“ „Geschenke. Hat Sie auch weiter gebracht in ihrem Training - deutlich zu sehen.
Gibt es einen besonderen Kali-Gruß?
Mir ist leider nichts bekannt, was in Schriftform ginge.
Dann einfach: Auf Wiedersehen Olaf! Komm gesund ins Ziel!
Fotos: privat